Logitech Folio Touch vs. Apple Magic Keyboard


Wenn man sehbehindert ist, funktioniert das Arbeiten mit Stift und Papier, um sich Notizen zu machen, nicht mehr so gut. Deshalb greife ich gerne auf technische Hilfsmittel zurück.

Deshalb formuliere ich Texte immer an Computern. Gerade, wenn man dies unterwegs machen muss, bietet sich ein Netbook oder Convertible dafür an. Aufgrund der ausgezeichneten Barrierefreiheit fiel bei mir die Wahl auf das iPad Air 4. Ich verwende es z. B. auch, um meine Videos zu produzieren und es kommt eben auch als Notizbuch unterwegs zum Einsatz. Dafür ist natürlich eine passende Tastatur vonnöten. Deshalb möchte ich hier einen Vergleich zwischen zwei Geräten, die ich beide ausprobiert habe, ziehen.

Logitech Folio Touch

Das Logitech Folio Touch besitzt, genau wie das Magic Keyboard von Apple, eine beleuchtete Tastatur, ein Trackpad und verbindet sich über den Smart Connector mit dem iPad. Es ist mit 642 Gramm gut 41 Gramm schwerer als das Magic Keyboard von Apple.

Das iPad selbst wird in eine gummierte Umrahmung gedrückt und lässt sich aus dieser auch nicht so leicht entfernen. Die Rückseite besitzt einen ausklappbaren Standfuß, mit dem man das iPad in die gewünschte Position bringen kann.

Das Tippen funktioniert, wie man es bei Tastaturen von Logitech gewohnt ist, sehr gut. Auch das Trackpad funktioniert einwandfrei.

Was der Tastatur jedoch fehlt, ist der USB-C-Ladeanschluss. Will man sein iPad also laden und gleichzeitig weitere Peripherie oder Speichermedien anschließen, muss man einen USB-Hub am iPad verwenden.

Zudem steht das ganze etwas wackelig. Auf dem Schoß damit arbeiten, kann man vergessen; und auch auf dem Tisch kann es passieren, dass das iPad einfach nach hinten kippt.

Was sind nun die genauen Nachteile?

  • Das iPad kann nur umständlich aus der Hülle entnommen werden
  • Das Gewicht ist höher als beim Magic Keyboard
  • Es gibt keinen USB-Ladeanschluss

Und die Vorteile?

  • Nutzt man den Apple Pencil, wird dieser mit einer Schutzklappe fixiert, so dass er sich nicht vom iPad lösen kann
  • Die Hülle ist gut 200,- € günstiger als das Magic Keyboard

Apple Magic Keyboard

Das erste, was einem den Mund erstaunt offen stehen lässt, ist der Preis: Satte 340,- € lässt sich Apple das gute Teil kosten. Dafür bekommt man fast ein iPad in der Einstiegskonfiguration. Im ersten Teil bin ich auf die günstige Lösung von Logitech eingegangen. Hier will ich nun analysieren, ob das Magic Keyboard den teuren Preis wert ist.

Im Gegensatz zur Logitech-Variante wiegt das Magic Keyboard, wie bereits genannt, 601 Gramm und bringt somit 41 Gramm weniger auf die Waage. Letztendlich fällt der Gewichtsunterschied nicht so groß auf und sollte meiner Meinung nach kein Entscheidungskriterium sein.

Die Beleuchtung der Tastatur ist sehr ausgewogen, da hier unter jeder Taste eine LED sitzt. Im Gegensatz dazu werden bei anderen Tastaturen (auch der Folio Touch von Logitech) großflächige LEDs eingesetzt, die die Tastatur häufig nicht gleichmäßig ausleuchten.

Das Trackpad aus Glas hat eine sehr angenehme Haptik und lässt sich gleichmäßig drücken.

Ein ganz großer Pluspunkt ist natürlich die Konstruktion der Tastatur! Das iPad wird hier nicht in eine Gummiumrandung gedrückt, sondern haftet magnetisch an der Rückseite. Im Gegensatz zur Logitech-Tastatur ist hier kein Aufsteler vonnöten. Wie bei einem Laptop rastet der hintere Teil mit dem iPad nach dem Aufklappen ein. Um das iPad näher an die Augen zu bringen, schwebt dieses über der Tastatur, statt sich dahinter zu befinden. Das sieht beeindruckend aus, jedoch berühren die Finger immer wieder mal das iPad. Ich empfinde das aber nicht als sonderlich störend.

Auf der linken Seite am Schanier befindet sich ein USB-C-Ladeanschluss. Da die Tastatur, wie übrigens auch das Logitech-Pendant, keinen Akku besitzt und den Strom vom iPad bezieht, dient dieser Anschluss dazu, das iPad zu laden. Das ist übrigens der einzige Verwendungszweck. Eine Datenübertragung findet nicht statt. USB-Sticks oder andere Peripherie wird über den USB-C-Anschluss des iPads angeschlossen.

Durch die Konstruktion des Magic Keyboards ist es auch bequem möglich, mit dem iPad auf dem Schoß zu tippen. Der Einstellwinkel des iPads ist zwar relativ begrenzt, aber ausreichend. Man muss auch die technische Herausforderung bedenken, eine Hülle zu schaffen, die stabil ist, das iPad hält und dabei nicht nach hinten wegkippt. All dies ist den Konstrukteuren gelungen.

Leider hat auch Apple nicht alles perfekt gelöst. Die Tastaturbeleuchtung passt sich zwar automatisch an die Raumhelligkeit an, kann aber nur über das Einstellungsmenü von iPadOS geändert werden. Zudem wurde auf eine Escape-Taste verzichtet. Man kommt auch leicht an das Trackpad und aktiviert somit unbeabsichtigt den Cursor (der aber keine Aktionen ausführt, sondern nur erscheint). Dies ist der Größe geschuldet. Bei 11 Zoll muss man halt einige Kompromisse machen.

Der Preis von 340,- € mag zwar sehr hoch erscheinen (schließlich bekommt man für 40,- € mehr bereits ein iPad der Einstiegsklasse). Da es aber keine Alternative gibt, die qualitativ mit dieser Tastatur mithalten kann, ist sie meiner Meinung nach dennoch eine Empfehlung.

Das iPad ist in der Barrierefreiheit den Systemen mit Android, Windows oder ChromeOS haushoch überlegen. Für Menschen wie mich, die mit Stift und Papier nichts mehr anfangen können, ist es optimal. Übrigens wurde auch dieser Bericht auf dem Magic Keyboard getippt.

Wer sich mit dem höheren Gewicht, geringerer Flexibilität und fehlendem Ladeanschluss arrangieren kann, für den ist das Folio Touch von Logitech eine preiswerte Alternative. Ihr macht dann aus dem iPad aber eher ein Netbook und kein Convertible.

Die Nachteile des Magic Keyboards

  • Schwebende Konstruktion des iPads kann etwas hinderlich sein
  • Umständliche Änderung der Tastaturbeleuchtung
  • Keine Escape-Taste
  • Man kommt leicht an das Trackpad und aktiviert damit dem Cursor.
  • Sehr hoher Preis

Und die Vorteile?

  • Unübertroffenes Tippgefühl
  • Perfekte Ausleuchtung der Tasten
  • Stabile Konstruktion mit der Möglichkeit, das Ganze auf dem Schoß zu verwenden
  • Eigener Ladeanschluss
  • Einfaches Entfernen und Anbringen des iPads dank Magnethalterung

Dock-Connector vs. Bluetooth

Vielleicht fragt ihr euch jetzt, warum ich nicht einfach eine Hülle mit Bluetooth-Tastatur nehme? Der Grund ist einfach. Bluetooth kann ein Sicherheitsrisiko darstellen, da es abgehört werden kann. Der Smart Connector stellt eine Kontaktverbindung zwischen Tastaturhülle und iPad her.

Alternative Lösungen

Wer eine sehr preisgünstige Lösung sucht und mit dieser Variante leben kann, der kann auch eine kabelgebundene Tastatur per USB-C mit dem iPad Air verbinden. Ich bevorzuge aber die Variante des “iPad-Convertibles”.


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